Internationaler Comic-Wettbewerb
Der französische Kriegsgräberdienst „l’Office national des anciens combattants et victimes de guerre“ (ONACVG) schreibt seit zehn Jahren den Comic-Wettbewerb „Bulles de mémoire“ (Sprechblasen der Erinnerung) aus. 2018, als sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährte, schloss sich der Volksbund an – seit 2021 ist auch das „War Heritage Institute“ aus Belgien dabei. Alle drei Organisationen bieten den Wettbewerb parallel in ihren Ländern an und gestalten gemeinsam Start und Ziel.
Thema: Kunst im Krieg: Zwischen Propaganda, Widerstand und Erinnerung
Kunst sendet Botschaften, weckt Emotionen und formt Meinungen. Sie erinnert, fordert heraus und beeinflusst unsere Sicht auf die Welt. Die Geschichte der Kunst ist mindestens so lang wie die der Kriege. Doch welche Rolle spielt sie in Kriegszeiten?
Regierungen und Armeen nutzen Bilder, Lieder und Filme, um Feindbilder zu schaffen oder Helden zu inszenieren. Propaganda-Plakate in den Weltkriegen sollten Soldaten zum Kampf ermutigen und die Bevölkerung zum Durchhalten motivieren. Aufwändig inszenierte Propagandafilme stellten im Zweiten Weltkrieg die eigene Seite als gerecht und stark dar. Während des Kalten Krieges warnten animierte Filme und Comics vor dem Kommunismus oder Kapitalismus.
Doch Kunst kann auch Widerstand sein: Unterdrückte Gruppen protestierten mit Zeichnungen, Graffiti und Karikaturen gegen Diktaturen und Besatzungen. Während des Spanischen Bürgerkriegs schuf Pablo Picasso mit „Guernica“ eines der eindrücklichsten Antikriegsbilder der Geschichte. Paul Goyard zeichnete im Konzentrationslager auf Abfallpapieren heimlich den Lageralltag. KZ-Häftlinge dokumentierten nicht nur die Verbrechen, sondern kämpften mit dem Zeichnen von Portraits für die Menschlichkeit.
Nach Kriegen hilft Kunst Erlebtes zu verarbeiten. Sie erinnert uns an die Grausamkeit von Kriegen und mahnt uns zum Frieden. Gedenkstätten und Mahnmale fordern dazu auf, aus der Vergangenheit zu lernen.
Jetzt seid ihr dran! Erzählt in eurem Comic oder Manga, welche Rolle Kunst in Konflikten spielen kann. Welche authentische Geschichte wollt ihr zeichnen? Propaganda, Protest, Krieg oder Erinnerung - wir freuen uns auf eure Ideen!
Teilnahmevoraussetzungen
Der Wettbewerb richtet sich an Jugendliche, die zum Zeitpunkt des Einsendeschlusses am 31.03.2026 zwischen 12 und 20 Jahre alt sind. Es bedarf zur Teilnahme keines spezifischen institutionellen Zusammenhangs: Schulklassen sind ebenso eingeladen wie beispielsweise Vereine, Initiativen, Jugendgruppen und Einzelpersonen.
An der deutschen Ausgabe des Comic-Wettbewerbs können Jugendliche teilnehmen, die einen Wohnort in Deutschland haben oder eine deutsche Schule/Einrichtung im Ausland besuchen. Beiträge werden in deutscher, französischer, niederländischer und englischer Sprache akzeptiert.
Einreichungsformen
Die Einreichung ist in Papierform oder digital möglich. Die Comics müssen 2 bis 10 DIN-A4-Seiten (Hoch- oder Querformat) umfassen, einen Titel haben und von einem kurzen Arbeitsbericht (max. 1 DIN-A4-Seite) begleitet werden, in dem die Themenfindung, der (historische) Hintergrund der Geschichte, die künstlerische Darstellungstechnik sowie die verwendeten (digitalen) Hilfsmittel ausgeführt werden.
Originale in Papierform können nicht zurückgesandt werden. Digitale Einreichungen sollten im hochaufgelösten PDF-Format erfolgen. Einreichungen im Papier-Format müssen bis zum 31.03.2026 bei folgender Adresse eingegangen sein:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Fachbereich Friedenspädagogisches Arbeiten an Schulen und Hochschulen
Stichwort „Comic-Wettbewerb“
Lützowufer 1, D-10785 Berlin
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